Was wir machen?
Digitale Zivilcourage
Viele Klicks und Fingertipps verändern das Netz und somit die ganze Welt.
Wer steckt dahinter?

Kurzinfo
Hinter #NETZOHNEHASS steckt LOVE-Storm, eine renommierte politische Bildungsplattform mit Schwerpunkt Hass im Netz.
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Hinter LOVE-Storm steht der BSV (Bund für soziale Verteidigung e.V.).
Der Bund für Soziale Verteidigung e.V. ist ein Fachverband der Friedensbewegung mit dem Schwerpunkt auf die Entwicklung, Verbreitung und Advocacy für gewaltfreie Alternativen zu Militär und Gewalt im Bereich der äußeren und inneren Sicherheit. Als einer der ersten Akteure hat der BSV Konzepte und Kurse für Zivilcourage verbreitet und so geholfen, die Welle rassistischer Gewalt nach Rostock, Mölln und Hoyerswerda in den 1990er Jahren einzudämmen.
Mit der “LOVE-Storm Trainingsplattform gegen Hass im Netz” bringt der BSV seit September 2018 die Zivilcourage in den digitalen Raum. Hierfür wurde bis 2019 von Demokratie leben! gefördert.
#NETZOHNEHASS ist eine aktivistische Kampagne, die primär durch Freiwillige (FSJ, BFD) von LOVE-Storm (Projektbüo Lüchow/Wendland) organisiert und gestaltet wird. Eine aktive Mitorganisation durch die Community und potenzielle Kooperationspartner:innen ist ausdrücklich erwünscht.
Was sind die Ziele?

Kurzinfo
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Zivilcouragiertes Handeln findet auf drei Ebenen statt:
1) Schutz der Angegriffenen
2) Mobilisierung von Zuschauenden
3) gewaltfreier Einsatz gegen die Angreifenden
Unser Ziel ist es, für Online-Diskriminierung zu sensibilisieren und euch Strategien der digitalen Zivilcourage an die Hand zu geben. So werden Zuschauende zu Eingreifenden und die schweigende Mehrheit zu einer unterstützenden Gemeinschaft.
- In der Öffentlichkeit ist die Forderung für ein #NETZOHNEHASS und Zivilcourage als wirksames Mittel gegen Hass im Netz bekannt.
- Große Bündnisorganisationen beteiligen sich an Aktionstagen und verankern Zivilcourage bzw. den Einsatz für ein #NETZOHNEHASS in ihren Organisationen.
- Zehntausende Menschen beteiligen sich über den Hashtag #NETZOHNEHASS und widersprechen Hetze und Empörungsmythen im Netz.
- Hunderte Menschen haben in Trainings und/oder gemeinsamen Aktionen gegen Online Hass gelernt, wie sie bei Online-Angriffen reagieren und Empörungsmythen effektiv entgegentreten können.
Welche Theorie steckt dahinter?

Kurzinfo
Die Kampagne basiert auf drei zentralen Botschaften (Narrativen / Theories of Change): Zivilcourage, Angegriffene stärken und Gesellschaftliche Bündnisse gegen Hatespeech schließen.
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Theory of Change 1: Zivilcourage
Wenn jede:r Einzelne Hassangriffe und Hetze nicht toleriert, sondern aktiv widerspricht, findet Hass in der Gesellschaft keinen Resonanzboden mehr: Hass wird aus dem Mainstream verbannt in die Nischenräume unbelehrbarer Gruppen.
Theory of Change 1a: Zivilcourage für ein #NETZOHNEHASS
Wenn Hater und desinformative Meinungsmachende systematisch entlarvt werden und ihnen empathisch-argumentativ peer-to-peer widersprochen wird, kann der Einfluss von Hass und Hetze minimiert werden.
Theory of Change 2: Angegriffene stärken
Wenn Angegriffene im Netz nicht alleine gelassen werden, werden die Angegriffenen nicht zum Schweigen gebracht, sondern gestärkt und erhalten mehr positive Aufmerksamkeit für ihre Anliegen. Die Silencing-Strategie der Angreifenden wird auf diese Weise zurückgeschlagen und verliert an gesellschaftlichem Rückhalt.
Theory of Change 3: Gesellschaftliche Bündnisse gegen Hatespeech
Indem mitgliederstarke Organisationen (und einflussreiche Influencer:innen) an Aktionstagen beteiligt werden, den Hashtag #NETZOHNEHASS verbreiten und ihre Mitglieder/Sozial Media Communities schulen, kann eine kritische Masse an öffentlicher Aufmerksamkeit und zivilgesellschaftlichem Bewusstsein erreicht werden. Dadurch wird Zivilcourage im Netz (als Alternative zu staatlicher Kontrolle) popularisiert.
Was ist eure Strategie?

Kurzinfo
#NETZOHNEHASS kombiniert verschiedene Ansätze der Bildungsarbeit mit praktischer Umsetzung des Erlernten in etablierten LOVE-Storm-Trainings und Gegenrede-Aktionen. Jeweils ein Quartal lang fokussieren wir uns dabei auf eine konkrete Facette der Diskriminierung online.
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Folgende Komponenten sind geplant:
- regelmäßige Trainings (ca. 1,5 h) in digitaler Zivilcourage (mit und ohne thematischen Schwerpunkt) mit ausgebildeten Trainer:innen auf der ausgezeichneten Trainingsplattform von LOVE-Storm
- monatliche Fachgespräche mit Expert:innen zum aktuellen Themenschwerpunkt
- Bündelung und Weiterleitung von passenden und aktuellen Nachrichten rund um die Welt
- Verfassen von Artikeln zur vertiefenden Aufklärung über den aktuellen Themenschwerpunkt
- Produktion von Erklärvideos zum schnellen Verständnis bestimmter Begrifflichkeiten rund um Hate Speech
- Anregung Teilnehmender, sich zu einer demokratischen, weltoffenen & humanen Maxime zu bekennen durch die Entwicklung diverser Partizipationsmöglichkeiten (z.B. Reposting-Challenges, Profilbildrahmen o.ä.)
- permanente Pflege der Social Media Kanäle und Teilen selbstproduzierter Inhalte zur Schaffung größtmöglicher Reichweite
Warum ist das wichtig?

Kurzinfo
Hass, Hetze und Falschmeldungen haben Konjuktur – vor allem im Internet. Der Raum des Sagbaren wächst und wird bevölkert von Diskriminierung und rechtsextremer Rhetorik. Das verletzt Menschenrechte und Würde der Betroffenen, bedroht zudem aber auch Demokratie und Meinungsfreiheit.
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Hass im Netz ist kein neues Phänomen. Seit 2015-16 ist das Problem jedoch so massiv aufgetreten, dass es im gesellschaftlichen Bewusstsein präsent ist und inzwischen deutliche Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Das ist einerseits dringend nötig, um die Gesellschaft und auch die Angegriffenen zu schützen, die jahrelang keine Ansprechpartner:innen fanden. Andererseits wird die Debatte zunehmend von Verbots- und Machtfantasien aus Justiz und Innerer Sicherheit geprägt, die höchstproblematisch sind und zugleich leicht umgangen werden können.
Eine Studie des ISD zeigte, dass selbst Rechtsextreme unter sich nur in seltensten Fällen strafrechtlich verfolgbare Inhalte posten, die Inhalte in ihrer Gesamtheit aber ein Gefühl dringenden Handlungsbedarfs erzeugen und so „zu gewalttätigem Extremismus und Terrorismus führen [können], auch ohne aktiv zur Gewalt aufzurufen“.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die immer besser organisierte Sphäre rechtsextremer und rechtsoffener Alternativmedien, die mit Empörungsmythen Hass streuen und mit Themen wie Impfzwang, Überwachungsstaat, Pädophilie, Corona-Leugnung etc. auch weite Teile der Gesellschaft und linke Bewegungen erreichen. Per „Querfront“ gelingt es rechtsextremen Hetzer*innen zunehmend Regierungskritik zu monopolisieren.
Mit Aufklärung und Training alleine ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Es braucht eine gesellschaftliche Mobilisierung und Verantwortungsübernahme gegen Online-Hass und rechtsoffene / offen rechte Desinformationsstrategien. Mit der zunehmenden Verbreitung von Hetze und Empörungsmythen über halb-öffentliche Messengergruppen ist unsere Arbeit noch einmal deutlich schwerer geworden. Gleichzeitig rückt dadurch die Verantwortung der*des Einzelnen wieder in den Mittelpunkt, wenn Hass & Empörung über private Kontakte geteilt wird. Hass stoppen ist Handarbeit!
Was kann ich tun?

Kurzinfo
Du bist das wichtigste Puzzleteil im Kampf für ein #NETZOHNEHASS. Mit deiner Stimme nimmst du den Hatern ihre vermeintliche Zustimmung und zeigst, dass du für zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt einstehst. Eine Erprobung zivilcouragierten Verhaltens ist allerdings das A und O, um in der Realität handlungsfähig zu sein.
Klicke deshalb hier, um Infos über die nächsten Trainings zu bekommen. Klicke außerdem hierunter auf “Mehr..”, um 10 einfache Tipps zu erhalten, wie du schnell und effektiv auf Online-Hass reagieren kannst.
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1. Schau nicht weg
Wenn Hass nicht widersprochen wird, fühlen sich Angreifende bestärkt. Außerdem werden Zuschauende abgeschreckt, selber zu agieren und akzeptieren Hass als soziale Norm. Schon ein “Nein, das sehe ich anders” kann diese Mechanismen durchbrechen.
2. Stärke die Angegriffenen
Mit Hassangriffen sollen Meinungen und Menschen aus dem Netz verdrängt werden. Unterstütze die Angegriffenen, damit sie dabei bleiben und mitreden können.
3. Suche dir Hilfe
Wenn du oder andere angegriffen werden, bitte Freund:innen und Zuschauende um Unterstützung. Gib ihnen möglichst konkrete Tipps, wie sie dir helfen können.
4. Unterstütze andere Gegenredner:innen
Siehst du andere Kommentierende, die positiv reagieren und sich Hasskommentaren entgegen stellen, unterstütze sie. So könnt ihr Hass gemeinsam stoppen und sie werden sich weiter für ein gutes Miteinander einsetzen.
5. Bleibe ruhig
Lass dich nicht hinreißen, selber gewaltvoll zu reagieren. Damit bringst du andere im schlimmsten Fall dazu, sich mit den Hater:innen zu solidarisieren. Merke: Wer aggressiv auftritt, ist nicht immer im Unrecht – von außen sieht es aber fast immer so aus.
6. Versuche, den Hass nicht an dich ran zu lassen
Wenn du angegriffen wirst, mache dir bewusst, dass sich der Hass eigentlich nicht gegen dich richtet, sondern gegen ein Fantasiegespinst im Kopf der Angreifenden. Du bist nur der Auslöder, an dem sich lang angestauter Hass entlädt.
7. Setze klare Grenzen
In einem Internetchat ist es fast unmöglich, Menschen zu überzeugen. Aber du kannst deutliche Grenzen setzen! Mache Angreifenden klar, dass ihr Hass nicht akzeptiert wird. Gehe erst in einen Dialog, wenn die Angriffe aufhören.
8. Schreibe dein eigenes Drehbuch
Angreifende rechnen mit Standardreaktionen und nutzen diese, um die Diskussion zu kontrollieren. Lass dich nicht darauf ein und baue “Trolle”, die negative Aufmerksamkeit wollen, in deine Agenda ein. Zum Beispiel, indem du sie erkennbar ignorierst oder konstruktiv missverstehst.
9. Bereite dich vor
Auf (verbale) Gewalt reagieren Menschen instinktiv mit Flucht, Angriff oder Erstarren. Wenn du in Trainings Angriffe und mögliche Reaktionen vorher durchspielst, kannst du Reaktionsmuster einüben. So trickst du deine Instinkte aus und kannst auch im Moment des Angriffs effektiv reagieren.
10. Organisiere dich
Verabrede dich mit anderen, sich im Ernstfall gegenseitig zu helfen und richte ein Alarmsystem ein. Auf #NETZOHNEHASS und LOVE-Storm wirst du Teil einer größeren Community. Hier kannst du dich mit anderen (Gruppen) vernetzen, trainieren und Verbündete finden, um gemeinsam auf Angriffe zu reagieren.
Hilfe bei Hassangriff?

Kurzinfo
Das Netz ist kein rechtsfreier Raum. Diskriminierung und politisch motivierte Drohungen sind auch in sozialen Netzwerken strafbar. Bei den untenstehenden Meldestellen, kannst du Hassvorfälle angeben und Hilfe bekommen. Bei akuter Bedrohung ruf bitte die Polizei (110) oder melde dich bei der polizeilichen Operberatung.